Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Kogge ins Deutsche Schiffahrtsmuseum gekommen ist? Vielleicht ja auch, wie es sein kann, dass das Schiff nach all den Jahren noch so gut erhalten ist? Nachdem die Einzelteile der Kogge geborgen und das Schiff rekonstruiert wurde, sollte es dauerhaft im Deutschen Schiffahrtsmuseum ausgestellt werden. Da die Kogge Jahrhunderte lang im Wasser lag, war das Holz brüchig geworden und drohte, bei Trocknung zu schrumpfen. Im Deutschen Schiffahrtsmuseum hatten Experten eine Idee: Um das Holz zu stabilisieren, wurde die Kogge in einem großen Bad mit dem Kunstwachs PEG (Polyethylenglykol) getränkt. Das aufwändige Verfahren war erfolgreich und dauerte von 1981 bis 1999. Im Jahr 2000 dann wurde die konservierte Kogge im Deutschen Schiffahrtsmuseum der Öffentlichkeit präsentiert. Mit seinen Forschungen zur Nassholzkonservierung hat das Deutsche Schiffahrtsmuseum internationale Standards gesetzt. Heute wird die Stabilität des Schiffes mithilfe der Photogrammetrie erforscht. Dies ist ein Verfahren, um aus Bildern oder Fotografien eines Objektes seine dreidimensionale Form oder räumliche Lage zu bestimmen. Darüber können Verformungen des Holzes erkannt und gegebenenfalls Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Forschungen an und mit der Kogge gehen weiter voran: Ein Wissenschaftlerteam untersucht am Beispiel der „Bremer Kogge“ den mittelalterlichen Schiffbau und die vielfältigen Handelsbeziehungen in der Hansezeit.