Wenn man heutzutage an risikoreiche Jobs denkt, verbindet man dies meist mit Berufen wie Ärzte ohne Grenzen, Virologen, Soldaten oder auch Polizisten. Ein hohes Risiko in der Seefahrt besteht heute nur noch für Soldaten der Marine in Kriegszeiten oder für Seeleute, die sich auf Gewässern mit Piraten bewegen. Doch im Mittelalter war die Seefahrt eines der risikoreichsten Berufsfelder jener Zeit. Damals war die Wahrscheinlichkeit für Unfälle auf See, Piraterie und Krieg viel höher als heute. Doch ein Krieg bot damals nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Möglichkeit zum Verhandeln. Man konnte seine Schiffe an Kriegsherren vermieten und sich dadurch Profit sichern. Zu Kriegszeiten boten Koggen Platz für bis zu 100 Krieger. Während der normalen Seefahrt waren meist nur bis zu 30 Menschen an Bord. Diese Zahl setzt sich wie folgt zusammen: „Vor dem Mast“ befand sich die Besatzung – zehn Seeleute, Kapitän, Steuermann und Koch arbeiteten und schliefen hier Seite an Seite. „Hinter dem Mast“ suchten Kaufleute, Handwerker und Pilger Schutz. Der restliche Platz wurde für Handelsware genutzt. Bis zu 90 Tonnen Ladung fanden im Schiffsinneren Platz. Mehr zu der Ladung erzählen wir Ihnen in einem anderen Beitrag.
Foto: © Focke-Museum