Am 7. November eröffnet das Deutsche Schiffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte (DSM) zusammen mit den sieben weiteren Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft die dezentrale Ausstellung »8 Museen, 8 Objekte«. Erstmals geben damit die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam einen Einblick in ihre aktuellen Forschungen. Jedes Museum zeigt über jeweils einen Multimedia-Tisch ein exemplarisches Objekt aus der eigenen Sammlung. Das DSM präsentiert die »Bremer Kogge« von 1380, deren Fund in der Weser 1962 letztlich zur späteren Gründung des Museums führte und die derzeit auch den Ausgangspunkt der grundlegenden Neugestaltung des DSM bildet. Die Ausstellung wird mit Live-Schaltungen in alle acht Museen und einer kurzen Vorstellung des jeweiligen Objektes eröffnet.
Die interaktiven Multi-Touch-Tische zeigen auf mehreren virtuellen Ebenen die Forschungsgeschichte der Objekte und geben Einblicke sowohl in die Sammlung als auch in die Forschung. Sie wurden vom Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) entwickelt und stellen mit dem so genannten »EyeVisit«, einem multimedialen Informationsangebot, ein digitales Vermittlungssystem für die insgesamt acht Exponate zur Verfügung. Die inhaltliche Expertise wird Besucherinnen und Besuchern nach ihren Bedürfnissen vermittelt. »In langjähriger kognitionswissenschaftlicher Forschungsarbeit haben wir EyeVisit vor allem daraufhin optimiert, ein tiefergehendes Verständnis für Ausstellungsobjekte zu unterstützen, ohne durch unnötig komplizierte Bedienelemente und Informationen zu überfordern oder gar abzuschrecken«, erläutert Projektleiter Peter Gerjets vom IWM.
Mit den acht Objekten zeigen die Leibniz-Forschungsmuseen ihre besondere Aufgabe im Sammeln, Bewahren und Ausstellen kulturhistorischer und naturwissenschaftlicher Schätze sowie in deren Erforschung. Warum taucht eine Mückenart aus Neuseeland plötzlich am Rhein auf? Wie geben nach fast 200 Jahren getrocknete Pflanzen den Krankheitserreger preis, der im 19. Jahrhundert für den Hungertod von einer Millionen Menschen in Irland verantwortlich war? Ist die Taschenuhr, die lange als die älteste der Welt galt, möglicherweise ein historischer Schwindel? Und wie konnte ein beinahe 600 Jahre altes Schiffswrack so vollständig geborgen, rekonstruiert und erhalten werden?
Die Museen und ihre Objekte:
- Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen: Dräger Rettungsapparat Modell 1904/09
- Deutsches Museum München: Kempelen’scher Sprechapparat aus dem späten 18. Jahrhundert
- Deutsches Schiffartsmuseum – Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte, Bremerhaven: Die »Bremer Kogge«, das besterhaltene Handelsschiff des nordeuropäischen Mittelalters
- Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg: Die sogenannte »Henlein-Uhr«
- Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin: »ZooSphere«, ein Instrument zur automatischen 3D-Digitalisierung von Insekten
- Römisch-Germanisches Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, Mainz: Kopie einer orientalischen Metallschüssel aus Nordnigeria
- Senckenberg Naturmuseum, Frankfurt am Main: Von Kartoffelfäule befallene Kartoffeln (Modell)
- Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn: Die neue Trauermückenart Ctenosciara alexanderkoenig
Für Leibniz-Präsident Matthias Kleiner ist die Schnittstellenfunktion der Museen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit besonders wichtig: »Die Leibniz-Forschungsmuseen verbinden hochkarätige Forschung und innovative Vermittlungsformen. Sie sind Schaufenster der Wissenschaft für das große Publikum und machen Fragestellungen, Relevanz und Methoden der Forschung transparent.«
Die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Sunhild Kleingärtner, sieht im Verbund der Leibniz-Forschungsmuseum einen der wichtigsten Bezugspunkte für die Arbeit des DSM: »Wir möchten auch überregional ein Bewusstsein für die Relevanz unseres Themas ›Mensch und Meer‹ erzeugen und gleichzeitig mit unserer maritimen Perspektive die Forschungsansätze unserer Schwesterinstitute ergänzen.«
»8 Objekte, 8 Museen – eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen« ist ein Gemeinschaftsprojekt der Leibniz-Museen mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien im Rahmen des Leibniz-Jahres 2016 »Die beste der möglichen Welten«, mit dem die Leibniz-Gemeinschaft den 370. Geburtstag und den 300. Todestag ihres Namenspatrons, Gottfried Wilhelm Leibniz, begeht. Die Ausstellung wird zeitgleich in den acht Museen in Berlin, Bochum, Bonn, Bremerhaven, Frankfurt/Main, Mainz, München und Nürnberg gezeigt.
Zur Eröffnung am Montag, den 7. November 2016, um 14:00 Uhr im Deutschen Schiffahrtsmuseum laden wir Sie herzlich ein.
Programm per Liveschaltung aus Berlin.
14:00 Uhr
Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Bremen
Leitungen und Teams der 8 Leibniz-Forschungsmuseen
Anschließender Empfang
mit „Präsentation von Forschung & Wissen rund um die Bremer Kogge – virtuell und auf der Baustelle“ im Deutschen Schiffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für deutsche Schiffahrtsgeschichte.
Die Ausstellung wird simultan in allen 8 Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft eröffnet und live übertragen.
Es wird um Anmeldung per E-Mail an info@dsm.museum gebeten.
[…] der Leibniz-Gemeinschaft haben sich digital vernetzt und präsentieren eine gemeinsame simultane Ausstellung. Besucherinnen und Besucher in Bochum, München, Nürnberg, Berlin, Mainz, Frankfurt, Dresden und […]